Einladung zum Vortrag mit Diskussion mit Ahmad Mansour in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Mannheim.
Mittwoch, 17. April, 19 bis 22 Uhr
Einlass ab 18 Uhr
Jüdische Gemeinde Mannheim
Einlass nur mit vorheriger Anmeldung möglich unter:
https://forms.gle/LLnynwinMtciQLUZ8
Ahmad Mansour ist ein israelisch-deutscher Psychologe und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft. Er lebt seit 2004 in Deutschland und hat seit 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft. Er beschäftigt sich mit Projekten und Initiativen gegen Radikalisierung, Unterdrückung im Namen der Ehre und Antisemitismus in der islamischen Gemeinschaft.
Seit dem 7. Oktober sind antisemitische Vorfälle in Deutschland rasant angestiegen. Antisemitismus ist in der Gesellschaft – nicht nur an den sog. Rändern, sondern auch in der „Mitte der Gesellschaft“ und in allen sozialen Schichten – fest verankert.
Der 7. Oktober 2023 hat zudem gezeigt, dass für einen Teil der Menschen arabischer Herkunft und muslimischen Glaubens der Hass auf Israel und jüdische Menschen selbstverständlich ist.
Antisemitische Stereotype und judenfeindliche Sprüche sind in etlichen muslimischen Familien gang und gäbe.
Eltern und Kinder haben all das im mentalen Gepäck, wenn sie hier ankommen. Der komplexe Nahostkonflikt wird durch eine verengte Linse betrachtet als schauriges Schwarz-Weiß-Spiel inszeniert: Juden als Täter, Palästinenser als Opfer, Attentäter als Helden. Längst wimmelt es von diesen platten Narrativen auf TikTok, Instagram und Facebook in vielen Sprachen.
Auch Gruppen, die sich z.B. auf postkoloniale Theorieansätze beziehen, zeigen kaum Distanz zum politischen Islam, den sie als Teil antikolonialer Selbstbehauptung einstufen. Inzwischen fürchten sich Juden in zahlreichen Ländern vor der zunehmend antiisraelischen Stimmung, die sich gerade auch an Universitäten und im Kunstbetrieb artikuliert. Harvard und die Universität der Künste in Berlin sind nur prominente Beispiele für Terrorverherrlichung und Antisemitismus. Auch kirchliche Akteure und Klimaaktivisten äußern zum Teil in ihrer „Israelkritik“ Verständnis für Gewalt.
„Antisemitismus hat keinen Platz in unserem Land“ hören wir als Beschwörung aus der Politik. Das ist ein Wunsch, mehr nicht. Antisemitismus existiert. Er ist da, er ist brandgefährlich. Es ist an der Zeit, zu begreifen, dass demokratische Grundwerte proaktiv und unzweideutig unterrichtet und verteidigt werden müssen. Es geht darum, eine sinnvolle Integrationspolitik zu befördern, die die Demokratie notfalls auch gegen ihre Feinde zu verteidigen vermag.