Mahnwache Reichspogromnacht

Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 87. Mal – jene Nacht, in der in ganz Deutschland, auch hier in Mannheim, die Synagogen brannten. Es war die Nacht, in der Nachbarn zu Tätern wurden, in der aus Ausgrenzung Gewalt wurde – und aus Gleichgültigkeit Mitwissen.

Wir erinnern an diesem Tag an den Beginn der systematischen Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland. Wir gedenken der Mannheimer Jüdinnen und Juden, deren Schicksal mit dieser Nacht besiegelt schien – entrechtet, verschleppt, ermordet.

Und wir fragen uns, was es heute bedeutet, sich zu erinnern – in einer Zeit, in der Hass und Verharmlosung wieder lauter werden.

Mit einer Mahnwache, einer Ausstellung und einem stillen Mahnmal laden wir die Menschen unserer Stadt ein, innezuhalten, sich zu erinnern und Haltung zu zeigen.

Erinnerung ist kein Ritual.

Erinnerung ist Verantwortung.

Wer mit uns auf dem Marktplatz steht, steht dort, wo einst Nachbarn schwiegen – und kann heute laut sein für Menschlichkeit, Mitgefühl und Gegenwehr.

Für ein lebendiges Erinnern. Gegen das Vergessen.